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Wohnung kindersicher machen – So geht´s!

Von: - Planungswelten,

Steckdosen, Porzellanvasen, Ecken und Kanten – Über die Gefahrenstellen unserer Wohnräume machen wir uns oft keine Gedanken. Kündigt sich ein neues Familienmitglied an, wird es aber höchste Zeit, die Wohnung kindersicher zu machen. Kinder sind neugierig und haben einen ungebremsten Antrieb, die Welt zu entdecken. Das ist gut, aber auch eine Unfallgefahr. Dinge werden angefasst, Finger hinein gesteckt und auch mal getestet, wie das Ding schmeckt und ob es eigentlich in den Mund passt. Das Ziel sind Erfahrungen, die erst helfen, Gefahren einschätzen zu können. Erbsen in der Nase, Seife im Mund, Hände im Einmachglas, ein aufgegessenes Geldstück oder ernsthafte Verletzungen können aber die Folge dieses Austestens und Ausprobierens sein, das einfallsreicher und unvernünftiger ist, als jeder Erwachsene denken würde. Sehen Sie die Welt mit den Augen Ihres Kindes und machen Sie Ihre Wohnung mit unseren Tipps kindersicher!

Tipps zum Kinderzimmer einrichten

Was kann das Kind erreichen?

Um die Gefahren sehen zu können, müssen Sie sich in Ihr Kind hinein versetzen. Was kann man krabbelnd erreichen? Was lauert hinter Türen und in Schubladen, die vom Boden aus geöffnet werden können? Krabbelnd ist die Reichweite und Beweglichkeit Ihres Kindes noch ziemlich eingeschränkt. Sobald es aber laufen kann, ist wenig vor ihm sicher. Nehmen Sie sich die Zeit, wirklich alle möglichen Gefahrenstellen zu durchdenken und beobachten Sie auch Ihr Kind; Für was interessiert es sich besonders, wo lauern unbedachte Gefahren?

Die größten Gefahren für Kinder: Putzmittel, Medikamente usw

Viele Gefahrenstoffe lauern hinter Türen und Schubladen, die nicht gleich ins Auge fallen, aber gerade deshalb das Interesse Ihrer Kinder wecken. Bewahren Sie diese Giftstoffe in Räumen auf, die für Ihre Kleinen unzugänglich sind, verstauen Sie sie in der Höhe oder statten Sie die Aufbewahrungsmöbel mit Kindersicherungen aus. Auch der Kühlschrank beinhaltet für Kinder Ungesundes.

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Küche:

Mit Messern, Küchengeräten, Zutaten, heißen Herdplatten etc. ist die Küche im Allgemeinen ein Gefahrenraum für Kinder. Spritzendes Fett beim Kochen, heißes Wasser oder Gewürze haben in Kindernähe nichts zu suchen. Um ganze Räume für Kinder unzugänglich zu machen, gibt es verstellbare Gittertüren. Selbsterklärend ist, dass Werkzeug, Scheren, Messer, Alkohol etc. von Kindern ferngehalten werden sollten. Für den Herd gibt es spezielle Abdeckungen.

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Zimmerpflanzen:

Auch Zimmerpflanzen stellen eine Gefahr für Kinder dar. Wenn diese gerade in der Phase sind, alles, was sie in die Finger bekommen auch mal testweise in den Mund zu stecken, können giftige Pflanzen zum Problem werden. Auch zum Schutz Ihrer Pflanzen, sollten Sie diese also so platzieren, dass sie auch durch Klettern und Springen nicht zu erreichen sind.

Treppen und Stufen, Fenster und Balkon:

Machen Ihre Kinder die ersten Schritte, fällt es ihnen noch lange schwer, Gleichgewicht zu halten. Treppen und Stufen sollten deshalb so lange ein Tabu bleiben, bis ihre Sprösslinge wirklich sicher auf den Beinen sind. Mit Treppengittern lassen sich diese absperren. Auch mit Fenster und auf dem Balkon lauert die Gefahr des Abstürzens. Lassen Sie Kinder deshalb nicht unbeaufsichtigt auf dem Balkon oder in der Nähe eines offenen Fensters spielen.

Kanten, Ecken, Finger quetschen:

Spitze Kanten und Ecken werden dann gefährlich, sobald ihr Kind mit dem Kopf die entsprechende Höhe erreicht. Dass sich die Kleinen gelegentlich den Kopf stoßen, ist nicht zu vermeiden, gefährliche Kanten und Ecken können aber eine Unfallgefahr darstellen, die mit einem Kantenschutz gebannt werden kann. Wo immer ein Abstand so groß ist, dass Kinderfinger dazwischen passen, besteht die Gefahr von Quetschungen. Hochwertige Kindermöbel werden deshalb von vornerein so konstruiert, dass keine schmalen Spalte und spitze Kanten vorhanden sind.

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Strom:

Steckdosen scheinen Kinder magisch anzuziehen. Diese Wandlöcher üben eine Faszination aus, die auch in jungen Jahren die Frage aufdrängt, was sich dahinter verbergen mag. Kindersicherungen schließen die Steckdose ab, es bleibt jedoch eine Frage der Zeit, bis auch ein Vierjähriger in der Lage ist, diese zu lösen. Vorsicht! Auch offen liegende Kabel können das Kinder-Interesse wecken.

Möbel:

Schon im Krabbelalter nutzen Kinder alles, was sie finden, um sich daran festzuhalten oder hochzuziehen. Deshalb sollten Möbel fest auf dem Boden stehen und nicht wackeln. Glaselemente, die beim Toben und Spielen zu Bruch gehen können, gehören außer Reichweite. Auch Bänder, Gurte und Kordeln werden gerne ins Spiel eingebunden, sind aber sehr gefährlich. Bei der Kinderzimmergestaltung gilt es, dies zu berücksichtigen.

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Dunkelheit:

Dunkelheit stellt für Kinder eine Gefahr dar. Wer nachts bei schlechten Träumen doch zu den Eltern tapsen will, tut dies am besten durch den leicht beleuchteten Flur. In der Dunkelheit kann herumliegendes Spielzeug nicht nur für Kinder eine Gefahr darstellen. Schöne Kinderzimmerlampen machen den Raum gemütlicher. Eine Schlummerlampe bringt warmes, angenehmes Licht dorthin, wo Sie es haben wollen und hilft mit der passenden Geschichte auch, das Monster unterm Bett unter Kontrolle zu halten. Das traut sich nämlich nur bei Dunkelheit heraus…

Für Ablenkung sorgen:

Wenn Sie Ihre Wohnung kindersicher machen, geht es vor allem darum, Ihr Kind zu schützen. Letztlich schützen Sie auf diese Weise aber auch die Dinge, die Ihnen wichtig sind. Die Schallplattensammlung, Modelleisenbahn, teure Gläser oder Ihr Kanarienvogel sind außerhalb der Reichweite Ihres Sprösslings ebenfalls besser aufgehoben. Um dessen Neugierde zu stillen bieten Sie Ihrem Kind doch Alternativen, die den Entdeckergeist fördern. Ungefährliche Alltagsdinge – Plastikbecher, Taschentuch-Packungen, Dosen, Bälle, leere Flaschen – bieten immer wieder neue Eindrücke, andere Materialien, Formen und Farben. Generell gilt, Kinder möglichst nicht unbeaufsichtigt zu lassen.

Checkliste:

  • Die Welt mit Kinderaugen sehen: Was kann ihr Kind erreichen?
  • Giftstoffe, Flüssigkeiten, Lebensmittel für Kinder unzugänglich aufbewahren
  • Besondere Vorsicht in der Küche!
  • Pflanzen weit genug nach oben stellen
  • Absätze, Treppen, wacklige Möbel und Balkon sichern
  • Bei spitzen Kanten ggf. Kantenschutz anbringen.
  • Nachtlichter einsetzen
  • Kinder möglichst nicht unbeaufsichtigt lassen