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Kaminöfen – diese unterschiedlichen Heizmöglichkeiten haben Sie

Von: - Planungswelten,

Wenn wir an einen Kaminofen denken, gehen uns Dinge wie wohlige Wärme, prasselndes Kaminfeuer und urgemütliche Abende durch den Kopf. Nicht nur aus diesen Gründen sind Kaminöfen seit jeher beliebt und überaus begehrt.

Wer sich für einen Kaminofen interessiert, sollte jedoch wissen: Kaminofen ist nicht gleich Kaminofen – hinsichtlich des Brennstoffes, der verwendeten Materialien sowie der Eigenschaften gibt es zahlreiche Unterschiede. So gilt es zunächst herauszufinden, welcher Kamin am besten zur heimischen Situation passt und was man sich von der Feuerstelle wünscht.

Wir stellen Ihnen die gängigsten Brennstoffe und Kaminöfen einmal näher vor – und welche unterschiedlichen Heizmöglichkeiten Sie dabei haben!

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Welche Brennstoffe gibt es und wie unterscheiden sich diese?

Kaminöfen mit Holz
Klassische Kaminöfen aus Gusseisen, Speckstein, Sandstein oder sogenannte Grundöfen werden üblicherweise mit Holz beheizt – das gilt als eine der umweltfreundlichsten, nachhaltigsten und zugleich günstigsten Arten zu heizen: Dabei wird das Holz zum Teil als Spaltholz oder in Form von Briketts verwendet.

Bei klassischen Kaminöfen haben Sie bereits die Möglichkeit, unterschiedliche Heizmöglichkeiten zu nutzen: Die Beheizung von Pelletöfen etwa basiert auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz. In diesem Fall werden aus Sägespänen und Holzresten (ohne Rinde) kleine Pellets gepresst, die dem Pelletofen als Brennstoff dienen. Ebenso wie beim klassischen Brennholz ist hierbei auf eine gute Qualität zu achten, da diese die Brenndauer und Effizienz des Brennstoffes beeinflusst.

Mehr zum Thema: Kaminofen und Pelletofen im Vergleich

Kaminöfen mit Braunkohle
Betrachtet man die unterschiedlichen Heizmöglichkeiten, muss man auch einen Brennstoff erwähnen, der schon fast in Vergessenheit geraten ist: Braunkohle gewinnt derzeit wieder an Popularität und wird oftmals als Ergänzung zum Heizen mit Holz eingesetzt. Dies ist möglich, da der relativ günstige Brennstoff in den meisten modernen Kaminofen-Modellen, die mit Holz befeuert werden, verwendet werden kann. Zudem profiziert Holzkohle von einer besonders langen Brenndauer. Dennoch sollte beim Heizen mit Braunkohle bedacht werden, dass der fossile Brennstoff nicht nachwächst und der Abbau ein schwerer Eingriff in die Natur darstellt.

Kaminöfen mit Ethanol / Bioethanol
Die heutigen Ethanol-Kamine werden zumeist mit Bioethanol beheizt und dienen hauptsächlich als stylische Dekoration. Zwar sorgt das herrliche Flammenspiel für eine wunderbar gemütliche Atmosphäre, die Heizleistung dieser Kamine ist vergleichsweise jedoch sehr gering. Besonders praktisch am Bioethanol-Kamin ist ganz klar, dass er genehmigungsfrei aufgestellt werden kann und auch keinen Anschluss an den Schornstein benötigt. Bei der Verbrennung entstehen Wasserdampf und Kohlendioxid – daher sollten Sie jederzeit für eine gute Belüftung achten.

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Elektrokamine
Ebenfalls ganz ohne Schornstein kommen Elektrokamine aus. Sie können zudem ohne Baugenehmigung in jedem Haus oder jeder Wohnung aufgestellt werden und sorgen dank fortschreitender Technik für eine ebenso gemütliche Stimmung, wie der klassische Kaminofen – nur ohne Arbeit und ohne Dreck in der Wohnung. Ein täuschend echtes Flammenspiel sowie künstlicher Rauch aus destilliertem Wasser sorgen für die perfekte Optik, die passende Geräuschkulisse kommt auf Wunsch aus einem Lautsprecher und natürlich sorgt eine verbaute Heizung mit bis etwa 2 Kilowatt Leistung für genüssliche Wärme.

Was Sie dazu benötigen, ist lediglich ein Stromanschluss – doch hier ist Vorsicht geboten: Wer sich dafür entscheidet mit Strom zu heizen, sollte unbedingt den Verbrauch im Auge behalten.

Gaskamine
Der mit Erdgas beheizte Gaskamin bietet eine echte Alternative zu Elektro- oder Bioethanol-Kaminen, denn je nach Modell und Größe kann der Gaskamin mit einer Leistung zwischen 3 und 8 Kilowatt in Sachen Heizleistung mit holzbefeuerten Kaminen ganz klar mithalten. Und auch optisch hat dieses Modell so einiges zu bieten: Die Gasflamme umspielt hitzebeständige Holzscheitimitate und erhält dank geschickter Luftzufuhr auch eine typisch gelbliche Flammenfarbe. Zur Befeuerung des Gaskamins wird ein Erdgasanschluss benötigt – allerdings lassen sich viele Modelle auch mit Flüssiggas, z.B. Propan befeuern. Wer keinen festen Erdgasanschluss besitzt kann auch auf eine Gasflasche zurückgreifen.

Welche Kaminofen-Arten gibt es?

Neben dem Brennstoff sind bei Kaminöfen auch die verwendeten Materialien sowie die Bauart ausschlaggebend für deren Heizleistung und Heizeigenschaften, was die Palette der unterschiedlichen Heizmöglichkeiten nochmals erweitert:

Kaminöfen aus Naturstein
Kaminöfen aus Naturstein, wie beispielsweise Speckstein oder Sandstein, benötigen einige Zeit, um die entstehende Wärme an die Umgebung abzugeben. Allerdings sind sie besonders gut darin, die Wärme zu speichern.

Kaminöfen aus Metall
Genau entgegengesetzt verhalten sich Kamine aus Stahl oder Gusseisen. Diese sind besonders gut darin, die Wärme an die Umgebung abzugeben, speichern diese jedoch nicht so lange.

Schwedenofen
Perfekt also, wer diese beiden Varianten kombiniert: Der sogenannte Schwedenofen besteht sowohl aus Stahl als auch aus Naturstein – er wird also recht schnell warm und kann die Wärme länger speichern als ein Kaminofen aus Metall.

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Grundofen
Apropos speichern – da ist das folgende Modell ein wahrer Spezialist: Der Grundofen, oder Speicherofen, ist als Urmodell des Kachelofens bekannt. Er profitiert von einer gleichmäßigen Heizleistung, die er besonders lange speichert. Diese Eigenschaften machen es möglich, den Grundofen auch zur dauernden Beheizung zu nutzen.

Der Grundofen ist in den meisten Fällen fest mit der Immobilie verbunden und kann auch durch die Wand gebaut werden, sodass er mehrere Räume zugleich beheizt. In Form eines Kachelherdes kann diese Art des Ofens zusätzlich zum Backen und Kochen verwendet werden.

Offener Kamin
So ursprünglich, romantisch und gemütlich er auch sein mag, ein offener Kamin hat in praktischer Hinsicht leider so einige Mankos: Da ein Großteil der entstehenden Wärme über den Abzug entweicht, weisen offene Kamine nur eine geringe Heizleistung auf. Zudem ist es wichtig, den Kamin nur unter Aufsicht zu verwenden, da es immer mal sein kann, dass Funken in den Wohnraum gelangen können – daher ist auch ein Feuerlöscher in unmittelbarer Umgebung zu empfehlen.

Auch laut Gesetzt gibt es bei der Nutzung eines offenen Kamins einige Einschränkungen – insbesondere aufgrund der entstehenden Emissionen und der Geruchsbelästigung für die Nachbarn – aus diesem Grund darf ein offener Kamin nur gelegentlich betrieben werden.

Mehr als nur heizen...

Was ist ein raumluftunabhängiger Kamin?
Wie der Name bereits andeutet, entnimmt ein raumluftunabhängiger Kamin die Verbrennungsluft nicht der Raumluft – stattdessen wird diese von außen zugeführt. Daher kann diese Art des Kamins auch in Verbindung mit modernen Lüftungsanlagen betrieben werden.

Was ist ein wasserführender Kaminofen?
Ein wasserführender Kaminofen profitiert von einer zusätzlichen Funktion: Mittels eines internen Wasserspeichers sowie einer Verbindung zur Heizung ist sowohl die Beheizung des gesamten Hauses sowie die Produktion von Warmwasser möglich.

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Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Spricht man von den Kosten eines Kaminofens ist es besonders wichtig, zwischen Anschaffungskosten und laufenden Kosten zu unterscheiden.

Die Anschaffungskosten bestehen aus dem Preis für den Kaminofen – dieser variiert stark nach Kaminmodell und Funktionalität – sowie den Kosten für Rohr, Verbindungsstück und Rosette. Ebenfalls zu bedenken sind die Kosten für Installation und die Abnahme durch den Schornsteinfeger. Falls der Schornstein nicht den baulichen Anforderungen entspricht, kommen darüber hinaus die Kosten der Sanierung hinzu.

Die laufenden Kosten sind von der Wahl des Brennstoffes abhängig. Besonders kostengünstig kann man derzeit mit Holz bzw. Holpellets heizen, auch wenn die Preise stetig schwanken und regionalen Unterschieden unterliegen. Zudem schneiden regenerative Brennstoffe in Sachen Nachhaltigkeit am besten ab.

Was muss ich beim Einbau eines Kaminofens beachten?

Je nach Bauvorhaben kann es sein, dass Sie verschiedene Auflagen beachten müssen und gegebenenfalls eine Baugenehmigung benötigen. Hilfe und beste Beratung finden Sie bei Ihrem zuständigen Schornsteinfeger – der informiert Sie grundlegend rund um Ihr Kamin-Projekt und nimmt den Kaminofen nach dem Einbau auch ab. Diese Punkte sollten Sie generell bedenken:

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  • Ist der Einbau eines Kaminofens ohne Weiteres durchführbar? Klären Sie die baulichen Gegebenheiten in Ihrem Zuhause
  • Wie sieht es mit dem Schornstein aus? Ist bereits der passende Schornstein für den gewünschten Kamin vorhanden oder muss möglicherweise eine Sanierung durchgeführt werden?
  • Klären Sie, ob alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt sind.
  • Können alle Brandschutzbestimmungen eingehalten werden? Hierzu zählen beispielsweise die Abstände des Kamins zur Wand oder die Verwendung einer nicht brennbaren Bodenplatte.
  • Falls es an Ihrem Wohnort Vorgaben zum verwendbaren Brennstoff gibt, sollten Sie diese kennen.
  • Überlegen Sie, wie häufig Sie Ihren Kamin verwenden möchten und welchem Zweck dieser dienen soll – erst dann können Sie sich für Modell und Brennstoff entscheiden. Stimmen Sie die unterschiedlichen Heizmöglichkeiten auf die Gegebenheiten in Ihrem Zuhause ab.
  • Bedenken Sie, dass manche Brennstoffe eine größere Lagerfläche benötigen – steht Ihnen ausreichend Lagerplatz zur Verfügung?
  • Achten Sie zwingend auf das CE-Zeichen! Dieses bestätigt, dass der Ofen den europäischen Normen für Sicherheit und Umweltschutz entspricht. Öfen ohne entsprechende Markierung müssen gesondert vom Schornsteinfeger genehmigt werden.

 

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