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Einbruchschutz

Von: - Planungswelten,

Sie kommen ganz entspannt aus Ihrem Urlaub zurück, freuen sich auf Ihr Zuhause und – finden die Wohnungstür offen und die Wohnung ausgeräumt vor. Was für ein Schock. Das Horror-Szenarium eines Einbruchdiebstahls – nicht nur während des Urlaubes – ereilte 2012 rund 144.000 Haushalte mit einem materiellen Gesamtschaden von rund 404 Millionen Euro. Nur ein Bruchteil davon kann letztlich aufgeklärt werden. Die Tendenz der Einbrüche ist im Übrigen weiter steigend. Was hilft ist ein bestmöglicher Einbruchschutz: Rüsten Sie Ihr Zuhause gegen unwillkommene Eindringlinge.

Sicherheitsfenster bieten Einbruchschutz

Generelle Verhaltensmaßnahmen

Grundsätzlich gibt es einige einfache Verhaltensregeln, die alleine zwar noch keinen effektiven Schutz gegen Einbrüche darstellen, die aber Dieben und Einbrechern das Leben schwer machen: Fenster und Terrassentüren sollten, wenn Sie das Haus verlassen, nie nur angekippt sein, sondern geschlossen werden, da dies andernfalls eine willkommene Einladung für ungebetene Gäste ist. Für die Wohnungstür gilt: immer absperren und nicht einfach nur zuziehen. Dass Sie in den Urlaub fahren, dürfen Sie gerne Ihre Familie, Freunde oder Nachbarn wissen lassen – unerwünschten Personen sollten Sie jedoch Anwesenheit vortäuschen. Vermeiden Sie überquellende Briefkästen und leere Mülltonnen, denn diese offenbaren sofort Ihre Abwesenheit. Ganz wichtig auch: Lassen Sie von Nachbarn oder per Zeitschaltuhr immer mal wieder das Licht oder auch mal für einige Zeit ein Radio anmachen. Und: Auch Einbrecher nutzen das Internet – verabschieden Sie sich nicht auf Facebook in den Urlaub und posten Sie keine Grüße vom Strand, denn mitunter lesen das nicht nur Ihre Freunde. Alleine auf diese Verhaltensmaßnahmen zu setzen, ist jedoch nicht unbedingt ratsam, denn einen wirkungsvollen Einbruchschutz stellen sie alleine noch nicht dar. Zwar müssen Sie Ihr Zuhause nicht in ein kleines Fort Knox verwandeln, aber Sie sollten die Schwachstellen erkennen und entsprechende Sicherungen installieren.

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Schwachstellen erkennen

Zunächst sollten Sie Ihr Zuhause in Augenschein nehmen. Werden Sie selbst zum Einbrecher – natürlich nur in Gedanken und nur, um die Schwachstellen Ihres Wohnraumes zu erkennen. Im Internet finden sich zahlreiche Checklisten, die Ihnen dabei helfen können. Potentiell sind alle Öffnungen eines Hauses gefährdet: Türen, Fenster, Lichtschächte, in Mehrfamilienhäusern auch alle Wohnungseingangstüren; denken Sie aber auch an Garagentore und die innenliegende Verbindungstür zum Wohnraum. Diese und alle anderen Gebäudeöffnungen, die ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Leitern etc. erreichbar sind, sollten in jedem Falle mechanisch oder elektronisch gesichert werden. Aber auch, wenn weiter oben liegende Öffnungen wie zum Beispiel Fenster oder Balkontüren für Sie unerreichbar erscheinen, könnten Einbrecher Klettergelegenheiten und damit auch Einstiegsmöglichkeiten finden. Daher empfiehlt sich auch hier eine entsprechende Absicherung.

Schwachstelle: Türen

Auch, wenn Einbrecher nicht zwangsläufig die gebräuchlichsten Wege in den Wohnraum nehmen, so fängt der Einbruchschutz doch in der Regel bei der Tür an. Dabei ist es egal, ob es sich dabei um die Haustür, eine Wohnungstür, die Kellertür oder das Garagentor handelt: Alle Türen geben Einbrechern die Chance einzudringen und das ganz ohne den dazugehörigen Schlüssel. Meistens reicht ein Schraubenzieher, um jede Standardtür aufzuhebeln.

Daher sollten Sie, im Falle eines Neubaus bereits von vornherein Sicherheitstüren und Sicherheits-Garagentore einplanen bzw. diese bei einer Renovierung umrüsten. Solche Türen sind nach der DIN EN 1627 ff. in 7 Widerstandsklassen (RC steht hier für Resistance Class) unterteilt, wobei die Klassen RC 1 bis RC 3 für den privaten Bereich geeignet sind, während die Klassen RC 4 bis RC 6 insbesondere im gewerblichen Bereich Anwendung finden. Die Polizei berät Sie bei der Frage, welche Widerstandsklasse für Ihr Zuhause angebracht ist.

Möchte man die vorhandenen Türen weiterhin nutzen, kann man diese mit mechanischer Sicherheitstechnik zum Einbruchschutz nachrüsten: Ein aufbohrsicheres Einsteck- oder Zylinderschloss mit Mehrpunktverriegelung und einem von innen stabil verschraubten Schutzbeschlag ist hier zu empfehlen. Einen zusätzlichen Schutz bieten auch Panzerriegelschlösser und Zusatzschlösser mit Sperrbügel sowie ein Türspion, denn Ganoven kommen mitunter nicht nur, wenn Sie abwesend sind. Für Mehrfamilienhäuser sind Schließanlagen praktisch, denn neben der Sicherheit bieten Sie auch den Vorteil eines übersichtlichen Schlüsselbundes.

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Schwachstelle: Fenster und Fenstertüren

Auch Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren können in der Regel leicht von Einbrechern aufgehebelt werden, wenn Sie nicht an genügend Punkten verriegelt werden. Achten sollten Sie bei Neu- und Umbau auf die Verwendung von einbruchhemmenden Fenstern und Fenstertüren der Widerstandsklasse RC 2. Nachts können Rollläden den Einbruchschutz unterstützen, allerdings sollten sie nicht tagsüber geschlossen werden, da dies signalisieren würde, dass niemand anwesend ist. Damit Rollläden nicht einfach hochgeschoben werden können, verwendet man am besten Rollladensicherungen.

Rollläden – genau wie abschließbare Fenster- und Türgriffe – alleine stellen noch keinen wirksamen Einbruchschutz dar. Verfügen Ihre Fenster und Fenstertüren über keinen ausreichenden Schutz, rüsten Sie diese mit einbruchhemmenden Fensterbeschlägen nach. Fensterzusatzsicherungen auf Griff- und Bandseite, Systeme mit mehreren Verriegelungspunkten, Fensterstangenschloss, Fensterkippsicherungen und dergleichen sind empfehlenswert für einen wirksamen Schutz gegen Eindringlinge. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will, der achtet auch auf besonderes Sicherheitsglas oder rüstet seine vorhandenen Fenster mit durchwurfhemmender Sicherheitsfolie nach. Beachten Sie, dass auch Kellerfenster und Lichtschächte gegen Einbruch gesichert werden sollten, am besten mit fest verankerten Gittern und Gitterrostsicherungen.

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Moderne Haustechnik für mehr Sicherheit

Neben allen rein mechanischen Sicherungen sollten Sie auch über die mechatronischen, elektronischen und digitalen Möglichkeiten der modernen Haustechnik nachdenken, denn diese sind eine sinnvolle Ergänzung – nicht nur für Technikfreaks – zum Schutz gegen Einbrüche. Angefangen bei Bewegungsmeldern, die Kellereingänge hell erleuchten und Zeitschaltuhren, die in den Räumen Licht und Radio von Zeit zu Zeit angehen und Rollläden auf- und abfahren lassen über eine Vielzahl verschiedenster Alarmanlagen-Systeme, die Eindringlinge lautstark kenntlich machen sowie Videoüberwachung bis hin zu Einbruchsensoren, die kleinste Erschütterung der Scheiben registrieren und Rollläden automatisch herunter fahren lassen – alles ist möglich. Besonders technikaffinen Menschen sei empfohlen, die elektronische Sicherung ihres Zuhauses in intelligente Gebäudetechnik-Systeme einzubinden, die sich heutzutage sogar per Internet von unterwegs bedienen lassen.

Bei allen Maßnahmen, die Sie zum Einbruchschutz ergreifen, sollten Sie natürlich immer darauf achten, dass die Montage der Komponenten fachgerecht erfolgt, denn andernfalls können diese Sie und Ihr Eigentum nicht wirksam schützen.

Für mehr Informationen rund um das Thema Einbruchschutz empfehlen wir Ihnen die Seite
http://www.k-einbruch.de der Polizei.