In schlecht gedämmten Häusern geht ein Großteil der Heizwärme ungenutzt verloren. Aus diesem Grund sollten Hausbesitzer unbedingt dem eisernen Grundsatz der energetischen Hausmodernisierung folgen und zuerst in eine bessere Wärmedämmung investieren, bevor Zeit und Geld in die Modernisierung der Heiztechnik fließen.
Aber auch hier ist planvolles Vorgehen unerlässlich: Da viele Maßnahmen große Investitionen erforderlich machen, sollte ein Energieberater hinzugezogen werden, der die Schwachstellen des Hauses ausfindig macht und die zu erwartenden Ersparnisse innerhalb der voraussichtlichen Nutzungsdauer errechnet. Ob Dach, Fassade oder Keller: Ganz gleich, womit man beginnt – eine energetische Hausmodernisierung ist immer dann ratsam, wenn ohnehin Sanierungsmaßnahmen bevorstehen.
Dämmung von Dachflächen
Schlecht gedämmte Dächer gehören zu den größten Schwachstellen des Hauses. Hier gehen zwischen 15 und 20 Prozent der Heizenergie verloren. Eine Innendämmung unter den Dachsparren kostet in etwa 50 Euro pro Quadratmeter. Sollte das Dach neu eingedeckt werden müssen, bietet sich eine sogenannte Aufsparrendämmung an. Hier kann mit Kosten von ca. 200 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden.
Wird das Dachgeschoss nicht genutzt, ist eine Dämmung der obersten Geschossdecke nicht nur ratsam, sondern für alle Hausbesitzer mit der Energiesparverordnung (EnEV) seit Anfang 2012 Pflicht, sofern nicht bereits das Dach gedämmt sein sollte. Eine begehbare Dachboden-Dämmung schlägt mit durchschnittlich 40 Euro pro Quadratmeter zu Buche; nicht begehbare Innendämmungen sind etwas günstiger und kosten zwischen 24 und 30 Euro.
Dämmung von Kellerdecken
Eine weitere Möglichkeit, die Wärmedämmung des Hauses zu verbessern, bieten die Kellerdecken. Vor allem im Winter entstehen Wärmeverluste zwischen 5 bis 10 Prozent durch Kälte, die aus dem Erdboden durch die Kellerwände dringt. Die Dämmung einer Kellerdecke kann durchschnittlich mit 30 Euro pro Quadratmeter veranschlagt werden
Dämmung von Außenwänden
Die Fassadendämmung ist zwar in der Regel teuer, aber auch besonders effizient – denn bis zu 30 Prozent der Heizenergie gehen über die Außenwände verloren. Mit Ausnahme von denkmalgeschützten Gebäuden ist die Fassadendämmung der Innendämmung immer vorzuziehen. In der Praxis hat sich dank der guten Dämm- und Verarbeitungseigenschaften das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) aus Mineralwolle- oder Hartschaumplatten bewährt: Dabei werden Dämmstoffplatten zu Preisen von ca. 100 Euro pro Quadratmeter direkt auf die entsprechend vorbereitete Fassade aufgeklebt.
Wer ein zweischaliges Mauerwerk mit einer Luftschicht zwischen den beiden Mauerschalen besitzt, kann auch eine sogenannte Einblasdämmung im Rahmen einer Kerndämmung einsetzen. Mit Kosten von ca. 25 Euro pro Quadratmeter ist eine Kerndämmung oftmals deutlich günstiger als ein Wärmedämm-Verbundsystem.
Wärmeschutzverglasungen
Auch durch den Austausch alter Fenster können große Energieeinsparungen erzielt werden: Schlecht isolierte, einfachverglaste Fenster, wie man sie noch bis in die 1970er Jahre häufig antreffen konnte, erforderten einen durchschnittlichen Energieaufwand von gut 60 Litern Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche. Hier schaffen moderne Zwei- oder Dreischeiben-Wärmeschutz-Verglasungen Abhilfe.
Wichtig: Bevor vorhandene Fenster ausgetauscht werden, sollte vorab die Hausfassade überprüft und ggf. erneuert werden. Denn der Einbau moderner Fenster kann sich unter Umständen durchaus nachteilig auf die Bausubstanz auswirken, da durch den verhinderten Luftaustausch die Schimmelbildungen – insbesondere bei schlecht gedämmten Außenwänden – begünstigt wird.
Heizungstechnik
Ist die Außenhülle gedämmt, lohnt sich auch eine Heizungsmodernisierung. Zur Wahl stehen hier moderne Gas- und Ölbrennwertanlagen (Kosten ca. 8000 bis 10000 Euro), die mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung (Zusatzkosten ca. 6000 Euro) ergänzt werden können. Eine ökologische Alternative zu Öl und Gas sind Holzpelletheizungen. Mehr Informationen finden Sie hier.