Barrierefreies Bauen bedeutet Gebäude so zu konzipieren, dass keinerlei Barrieren entstehen, sprich dass sie von allen Menschen gleichermaßen betreten werden können, ganz egal ob von Kindern, Erwachsenen, Senioren oder Rollstuhlfahrern. Barrierefreies Bauen wird oftmals auch als „Bauen für Alle“ bezeichnet. Dem Barrierefreien Bauen liegen gesetzliche Normen und Regeln zugrunde. Aber auch gerade beim Bau eines Hauses wird immer öfter bereits bei jungen Menschen darauf geachtet, alles möglichst eben und barrierefrei zu bauen.
Zielgruppen des barrierefreien Bauens
Nicht nur Menschen mit Behinderung, die häufig auf Hilfsmittel wie Rollstühle oder Krücken angewiesen sind, profitieren enorm von barrierefreiem Bauen. Auch ältere Menschen mit Rollatoren, Mütter mit Kinderwägen oder einfach nur Menschen mit Gepäck sind froh, wenn Barrierefreiheit vorherrscht. Barrierefrei zu bauen hat heutzutage einen ganz neuen Wert bekommen. Fast jeder denkt ans Älterwerden und darum macht es Sinn durch barrierefreie Bauplanung frühzeitig vorzusorgen.
Barrierefrei bauen für den Privathaushalt
So lange man noch fit ist, machen sich die wenigsten Menschen Gedanken über barrierefreies Bauen. Dennoch ist es ergiebig längerfristig zu denken und auch den Bau des eigenen Hauses auf Barrierefreiheit auszurichten. Barrieren stören die schwangere, junge Frau genauso wie ihren Mann, der sich beispielsweise beim Fußball den Knöchel verstaucht hat oder ihren über 70-jährigen Vater, der einmal pro Woche zu Besuch kommt. Aber was genau umschließt das Konzept des barrierefreien Bauens? Welche konkreten Hinweise gilt es zu befolgen?
Barrierefrei bauen – wie gelingt das?
Barrierefreies Wohnen Wohnen setzt einige Bedingungen voraus. Um festzustellen, ob Ihr Heim barrierefrei gebaut ist, müssen folgende Räume näher betrachtet werden: Hauseingang, Flur, Küche, Wohnzimmer, Schlafraum, Bad und Balkon. Mit der Berücksichtigung der folgenden Tipps gelangen Sie Schritt für Schritt zum barrierefreien Eigenheim.
Der Hauseingang sollte stufenlos sein und im Idealfall ein Geländer aufweisen. Ferner wichtig sind eine gute Außenbeleuchtung und eine rutschfeste Fußmatte. Ausreichend Platz vor und hinter der Tür sollte gewährleistet sein, und alle Schilder und Klingeln nicht zu hoch angebracht werden (120 cm -140 cm). Aber auch so banale Kleinigkeiten wie das Anbringen eines Weitwinkelspions sollten sie bei der Planung nicht außer Acht lassen. Auch dieser sollte nicht zu hoch montiert werden. Denn im Alter gelangt man nicht mehr so selbstverständlich an Gegenstände und Orte, die man früher noch problemlos erreichen konnte.
Der Spiegel im hauseigenen Flur muss bis auf den Boden reichen, um die Entsprechungen des barrierefreien Bauens zu erfüllen. Teppiche sollten keine Stolperfalle bilden und Möbel nicht als Barriere im Weg stehen. Türgriffe und Lichtschalter müssen mit der Verwirklichung des Konzepts barrierefreies Bauen gut erreichbar sein, ebenso wie der Briefkasten.
In der Küche sollten die Arbeitsfläche und Schränke leicht zugänglich sein. Ein höherverstellbarer Tisch samt Stühlen gehört zu einer barrierefreien Einrichtung ebenso wie das Herankommen an technische Geräte und Steckdosen. Letztere sollten darum nicht in der Zimmerecke sein, sondern in 50 cm Höhe aus den Ecken herausragen. Auch die Fenster sollten so angebracht sein, dass beispielsweise Rollstuhlfahrer hinausschauen und den Fenstergriff bedienen können. Das Gleiche gilt auch für die Anbringung der Heizung.
In einem barrierefreien Badezimmer sollten Haltegriffe neben WC und Waschtisch vorhanden sein. Die Dusche muss bodengleich sein. Generell sollte versucht werden, in der ganzen Wohnung auf Türschwellen verzichtet zu werden.
Für den Balkon gilt, dass die Brüstung ab einer Höhe von 60 cm durchsichtig gehalten und generell genügend Wind-, Blick- und Sonnenschutz gegeben ist. Viele weitere Checklisten mit Informationen zum barrierefreien Bauen sind online verfügbar. Wer gerne langfristig plant und immer auf Nummer sicher geht, der sollte bei der Planung seines ersten Eigenheimes diese Inhalte des barrierefreien Bauens berücksichtigen.